Spezielle Labordiagnostik

Gern beraten wir Sie ausführlich, welche Laboranalysen aufgrund Ihrer Anamnese und anhand Ihrer individuellen Situation bzw. Ihres Beschwerdebildes sinnvoll und empfehlenswert sind und welche Therapien geeignet sind, um möglichen Folgeerkrankungen frühzeitig entgegenzuwirken. Beispielhaft erläutern wir Ihnen hier einige solcher speziellen Laborleistungen

Homocystein

Homocystein ist eine in der Nahrung nicht vorkommende Aminosäure, die als Zwischenprodukt im Stoffwechsel der lebenswichtigen Aminosäure Methionin entsteht. Bei einer ausreichenden Versorgung mit Folsäure und den Vitaminen B6 und B12 wird das potentiell giftige Homocystein bei Gesunden rasch in die Aminosäure Cystein umgewandelt und weiter verstoffwechselt.

Im Allgemeinen gelten bei Erwachsenen Homocysteinwerte unter 12 µ mol/l als normal. Bei Werten im Bereich von 12 bis 15 µ mol/l spricht man von einer grenzwertigen, bei Werten zwischen 15 und 30 µ mol/l von einer moderaten Erhöhung. Werte über 30 µ mol/l sind recht selten. In solchen Fällen sollte immer an eine zugrunde liegende Erkrankung gedacht und eine weitere Diagnostik eingeleitet werden.

Ein erhöhter Homocysteinspiegel gilt als ein Risikofaktor für Herz-Kreislauferkrankungen. Er lässt sich jedoch durch die Gabe von Vitaminpräparaten (Kombination von Vitamin B6, B12 und Folsäure) gut und praktisch nebenwirkungsfrei beherrschen. Empfohlen wird die Therapie bereits bei einer moderaten Erhöhung der Blutwerte.

PSA

Prostatakrebs zählt in Deutschland zu den häufigsten Krebsleiden des Mannes, wobei die Häufigkeit mit dem Alter zunimmt. Männer ab 45 Jahre sollten daher regelmäßig eine Krebsfrüherkennung in Anspruch nehmen. Dabei tastet der Arzt mit dem Finger vom Enddarm her auch die Prostata auf Veränderungen hin ab. Da die Aussagekraft dieser Tastuntersuchung jedoch Grenzen hat, ist zusätzlich die Analyse des PSA-Wertes aus dem Blut zu empfehlen. PSA steht für Prostata spezfisches Antigen, ein Eiweiß, das von den Zellen der Prostata gebildet wird. Ein deutlich erhöhter PSA-Wert ist dabei zunächst kein Anlass zur Sorge und bedeutet nicht, dass ein Krebsleiden vorliegt. Er weist jedoch auf Veränderungen an der Prostata hin und sollte daher Anlass sein, ggf. nach wiederholter Kontrolluntersuchung des Blutes weitere diagnostische Schritte einzuleiten.

Vitamin D

Vitamin D spielt an vielen Stellen im Körper eine wesentliche Rolle. Am bekanntesten ist sicherlich sein Stellenwert für die Knochengesundheit, denn es sorgt dafür, dass Calcium im Darm aufgenommen und im Körper gespeichert werden kann. Aber auch das Immun-, Nerven- sowie das Herz-Kreislaufsystem sind von Vitamin D abhängig. Neben Osteoporose und seinen Vorstufen werden auch Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Herzschwäche, Rheuma und andere Autoimmunerkrankungen sowie erhöhte Infektanfälligkeit, Depressionen und Schlafstörungen mit einem Vitamin D-Mangel in Verbindung gebracht. Eine Unterversorgung kommt u. a. vermehrt bei Patienten vor, die unter Darm-, Leber- oder Nierenproblemen leiden, sich eingeschränkt ernähren (z. B fettarm, vegetarisch, milchfrei), stark übergewichtig sind oder Medikamente einnehmen, die das Immunsystem unterdrücken.

Durch einen Test auf Vitamin D im Blut lässt sich feststellen, ob ein Mangel vorliegt und eine Therapie notwendig ist. Optimal sollte der Test in regelmäßigen Abständen wiederholt werden, da der Vitamin D-Wert im weiteren Verlauf wieder absinkt, wenn die mangelerzeugenden Lebensumstände nicht behoben werden können.

Mikrobiologische Stuhlfloraanalyse
Der Darm eines erwachsenen Menschen ist bis zu 8 Meter lang. Neben der Nahrungsverwertung hat er weitere wichtige Aufgaben zu erfüllen. Den Hauptteil der Arbeit leistet jedoch nicht das Organ selbst, sondern Billionen nützlicher Mikroben, die den Darm besiedeln. Insgesamt 500 bis 600 unterschiedliche Bakterienarten in den verschiedenen Darmabschnitten machen die sog. Darmflora aus, die einen effektiven „Schutzwall“ der Körperabwehr bilden. Ist das bakterielle Gleichgewicht jedoch gestört, kann dies zu zahlreichen Beschwerden führen. Dazu gehören nicht nur Verdauungsprobleme wie Durchfall, Verstopfung, Blähungen oder Bauchschmerzen, sondern auch Erkältungen, Hautkrankheiten u.v.m. Ursache einer Dysbalance sind oftmals Antibiotika und Fehlernährung. Aber auch Allergien, Infektionen, Unverträglichkeiten und Stressfaktoren beeinträchtigen die Situation im Darm. Eine veränderte Darmflora ist somit nicht selten ein erster Hinweis auf eine Störung oder eine Krankheit.

Wertvolle Hinweise über die Situation im Darm liefert eine mikrobiologische Stuhlfloraanalyse. Sie gibt Auskunft über die wichtigsten aeroben und anaeroben Bakterien, die Besiedlung von Hefen und Schimmelpilzen inkl. möglicher krankmachender Eigenschaften. Zudem erlaubt sie Rückschlüsse auf den Säuregrad (pH-Wert) des Darmmilieus. Aus den Ergebnissen lassen sich Therapieempfehlungen und Ernährungstipps ableiten, die der Wiederherstellung des gesunden Gleichgewichts dienen.