Echokardiografie
Mithilfe der Echokardiographie erhalten wir durch Ultraschall Echtzeitbilder des Herzens und damit Informationen über die Funktion des lebenswichtigen Organs, ohne dass der Patient dadurch belastet wird. Die strahlungsfreie Untersuchung erlaubt eine frühzeitige und sichere Beurteilung über die Größe des Herzens, der Vorhöfe, der Herzkammern und der vier Herzklappen. Sichtbar wird damit u. a., ob eventuelle Pumpfunktionsstörungen vorliegen, ob die Klappen sich ausreichend und zum richtigen Zeitpunkt öffnen bzw. schließen oder ob Verengungen (Stenosen) oder Verschlussfehler (Insuffizienzen) vorliegen. Ebenso lassen sich mögliche Entzündungen des Herzbeutels, des Herzmuskels und der Herzinnenhaut feststellen.
Bei Patienten mit bereits bekannten Herz-Kreislauferkrankungen sollte in regelmäßigen Abständen eine Echokardiographie zur Kontrolle durchgeführt werden, so beispielsweise bei Bluthochdruck, Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, Vorhofflimmern, koronare Herzkrankheit, Rhythmusstörungen, Bradykardie (zu langsamer Herzschlag) oder Tachykardie (zu schneller Herzschlag).
Aufbau und Funktion des Herzens
Pro Minute pumpt unser Herz 5 bis 6 Liter Blut durch den Körper und erbringt damit tagtäglich Höchstleistungen. Es sorgt dafür, dass das Blut alle Organe, Zellen und Gewebe erreicht und diese ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden.
Das Herz ist vertikal in eine rechte und eine linke Hälfte geteilt. Jede Hälfte ist horizontal noch einmal unterteilt in einen Vorhof (Atrium) und eine Kammer (Ventrikel). Damit verfügt der Mensch über insgesamt vier Herzhöhlen: den rechten und linken Vorhof sowie die rechte und linke Kammer. Zwischen den Vorhöfen und den Kammern sowie zwischen den Kammern und den großen Gefäßen befinden sich insgesamt vier Herzklappen, die wie eine Art Rückschlagventil funktionieren und verhindern, dass das Blut in die falsche Richtung fließt.
Zwischen dem rechten Vorhof und der rechten Kammer liegt die Trikuspidalklappe. Zwischen der rechten Kammer und der Lungenschlagader befindet sich die Pulmonalklappe. Die Klappe zwischen linkem Vorhof und linker Kammer wird Mitralklappe genannt. Die sog. Aortenklappe ist zwischen der linken Kammer und der Hauptschlagader (Aorta) angesiedelt.
Das Blut zirkuliert im Körper in zwei Kreisläufen. Für den Lungenkreislauf sammelt der rechte Vorhof das sauerstoffarme Blut aus dem Körper, das über die rechte Herzkammer in die Lungenarterien gepumpt wird. Dort wird es mit Sauerstoff angereichert und gelangt über die Lungenvenen in den linken Vorhof. Der Körperkreislauf funktioniert, indem das Blut vom linken Vorhof über die Mitralklappe in die linke Kammer fließt. Diese pumpt es mit großem Druck in die Aorta. Über diesen Weg werden alle Körperzellen mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Gleichzeitig nimmt das Blut Kohlendioxid auf und transportiert es in die Lunge, wo es ausgeatmet wird. Da im Lungenkreislauf viel weniger Druck notwendig ist als im Körperkreislauf, verfügt die rechte Herzhälfte über deutlich weniger Muskelmasse als die linke.
Dafür, dass der Herzmuskel ausreichend mit Energie und Sauerstoff versorgt wird, sorgen die Herzkranzgefäße, die sog. Koronararterien. Diese entspringen der Aorta und verlaufen kranzförmig um das Herz. Die rechte Koronararterie versorgt dabei die rechte Herzhälfte sowie die hintere Wand der linken Kammer. Die linke Koronararterie teilt sich in zwei Hauptäste auf, von denen der hintere ebenfalls die Hinterwand versorgt, während der vordere für die Versorgung der Vorderwand des Herzens verantwortlich ist. Durch die kleineren Abzweigungen von allen drei Herzkranzgefäße werden verschiedene Herzteile versorgt.