Ernährungsmedizin

Das Wissen um die positive oder negative Wirkung einzelner Nahrungsmittel ist Jahrhunderte alt. Die moderne Ernährungsmedizin wird definiert als die Wissenschaft vom Einfluss der Ernährung auf den Funktionszustand des gesunden und kranken menschlichen Organismus sowie vom Einfluss der Krankheiten auf Nahrungsbedarf, -aufnahme und -verwertung. Durch Forschungsstudien in den letzten Jahrzehnten konnte das Verständnis über die Stoffwechselvorgänge im Körper weiter vertieft und zahlreiche Wirkmechanismen biochemisch nachgewiesen werden.

Grundsätzlich verfolgt die Ernährungsmedizin drei Ziele. Die Primärprävention dient der Prophylaxe, also der Erhaltung von Gesundheit. Die sog. Sekundärprävention verfolgt das Ziel, die Gesundheit durch eine Ernährungsumstellung wiederherzustellen. Aufgabe der Tertiärprävention ist die Linderung von Krankheiten.Ausgangspunkt einer ernährungsmedizinischen Therapie bildet eine Anamnese mit Ermittlung der bisherigen Ernährungsgewohnheiten. Ergänzt wird sie durch Befunde aus der körperlichen Untersuchung sowie ggf. die Analyse bestimmter Laborwerte. Aus einer solchen Auswertung lässt sich ableiten, welche Nährstoffe dem Organismus fehlen und welche im Überfluss bereitstehen und ggf. Krankheiten verursachen können. Im Rahmen einer qualifizierten Ernährungsberatung im Hinblick auf eine gesunde Ernährung besprechen wir mit Ihnen die schrittweise Umstellung und erarbeiten einen individuellen Ernährungsplan, der eine langfristige Ausbalancierung der Nährstoffzufuhr gewährleistet. Ihre Vorlieben werden dabei so weit wie möglich berücksichtigt, denn an erster Stelle einer Ernährungstherapie steht Lebensqualität, nicht Verzicht.

Es gibt kaum eine Erkrankung, die sich durch geeignete Umstellungen im Speiseplan nicht zumindest lindern lässt. Sehr gute Erfolge zeigt eine Ernährungstherapie bei Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus Typ 2, Bluthochdruck und Herzkreislauf-Erkrankungen, aber auch bei Autoimmunerkrankungen wie Gicht oder Rheuma. Oftmals lässt sich die Dosis notwendiger Medikamente erheblich reduzieren oder sie werden sogar gänzlich verzichtbar. Selbst bei Krebs leisten ernährungsmedizinische Ansätze einen wertvollen Beitrag zur Behandlung.